LONG COVID BEHANDLUNG für Kinder und Erwachsene

Long Covid – auch bekannt als post-akutes Erschöpfungssyndrom nach SARS-Cov-2 – wird eine Gruppe von Symptomen beschrieben, die über Wochen oder Monate nach einer Covid-Infektion bestehen bleiben können. Davon sind etwa 10% aller Covid-Erkrankten betroffen.

Die häufigsten Symptome von Long Covid reichen von Erschöpfung, Atembeschwerden, Kopfschmerzen, Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns, Muskelschmerzen bis Herzrhythmusstörungen und kognitive Beeinträchtigungen wie Gedächtnisverlust, Konzentrationsschwäche und Verwirrtheit. Diese Symptome können sich verschieden ausgeprägt und unterschiedlich lange zeigen und das tägliche Leben stark beeinträchtigen.

 

Quelle: Long-Covid: Langzeitsymptome und morphologische/radiologische Korrelate (Long Covid: Long-term symptoms and morphological/radiological correlates)

Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Mensch anders auf eine Covid-Infektion reagiert und die Behandlung daher auch individuell abgestimmt werden muss. Die größten Erfolgsaussichten versprechen im Moment interdispziplinäre Ansätze, die sich an den Bedürftnissen der Betroffenen orientieren.

Hintergrund...

Neben vielen bereits vorhandenen Studien und Erfahrungsberichten gibt es einige Ansätze, die sinnvoll erscheinen, um Long Covid zu verstehen und zu behandeln.

Die Verwendung von Ansätzen, wie der Cell Danger Response nach Dr. Robert Naviaux und der Polyvagaltheorie von Dr. Stephan Porges kann hilfreich sein, um den körperlichen, zellulären und emotionalen Stress zu reduzieren, den viele Manschen mit Long Covid erleben. Ein individuelles Behandlungskonzept, das auf den spezifischen Bedürfnissen der Patienten basiert, kann zu einer besseren Bewältigung der Krankheit beitragen.

Die Cell Danger Response-Theorie nach Dr. Robert Naviaux besagt, dass die Reaktion des Körpers auf Stress, einschließlich Infektionen wie SARS-CoV-2, eine anhaltende Störung der Zellkommunikation verursachen kann. Diese Störung kann zu einer Vielzahl von Symptomen führen, die als Long Covid bezeichnet werden. Die Theorie besagt, dass es wichtig ist, die Zellkommunikation wiederherzustellen, um die Symptome zu lindern und eine volle Genesung zu erreichen.

Die Polyvagaltheorie von Dr. Stephan Porges geht davon aus, dass das autonome Nervensystem eine entscheidende Rolle bei der Regulation von Stress auf körperlicher, wie auf psychischer Ebene speilt. Die Theorie besagt, dass durch die Stimulation des vagalen Nervensystems durch gezielte Übungen und Aktivitäten, wie spezielle Atemtrainings, neurogenes Zittern, Meditation und spezielle meditative Techniken (z.B. “white noise”, “brown noise”, “binaural beats”) sowie andere Methoden das vegetative autonome Nervensystem beruhigt werden kann. In der Folge können die körpereigenen Heilungsmechanismen wieder arbeiten und Long Covid lindern.

Beide Theorien können bei der Entwicklung eines individuellen Behandlungsplans für Long Covid PatientInnen hilfreich sein, insbesondere wenn sie in Kombination verwendet werden und derart eine umfassende und integrative Herangehensweise fördern.

 

Nicht nur körperliche sondern auch kognitive Beeniträchtigungen sind weit verbreitete Indikatoren für Long Covid. Dies kann zu Problemen bei der Konzentration, dem Gedächtnis, dem Problemlösungsvermögen und dem räumlichen Bewusstsein führen. Die genauen Ursachen dafür sind noch nicht vollständig verstanden, aber es wird vermutet, dass sie auf eine Kombination aus körperlichen und psychischen Faktoren zurückzuführen sind, einschließlich chronischer Erschöpfung, Schlafstörungen, Angst und Depression.

Es ist wichtig zu beachten, dass kognitive Beeinträchtigungen bei Long Covid ernst genommen werden sollten, und dass es Behandlungsmöglichkeiten gibt, um sie zu verbessern.

Dies betrifft auch sehr häufig Kinder und Jugendliche und wird oft fälschlicherweise mit Verweigerung und Unlust verwechselt.

Unser Behandlungsansatz

Die Behandlung erfolgt in mehreren Schritten. Abhängig von ihrem körperlichen Zustand können auch Teile davon online absolviert werden, so werden unnötige Belastungen vermieden. In besonders schweren Fällen können wir gerne die Möglichkeit von Hausbesuchen besprechen.

  • ANAMNESE – In einem ersten persönlichen Gespräch wird u.a. mit Hilfe einiger Fragebögen der Schweregrad Ihrer Erkrankung kategorisch ermittelt. Weiters stellen wir Ihnen wichtige Informationen rund um Ihr gesundheitliches Problem zur Verfügung und bieten fachliche Beratung zu administrativen Angelegenheiten, wie z.B. Arbeitsunfähigkeit, Kuraufenthalte usw.
  • MESSUNG – Mit Hilfe eines Gurkenscheiben-großen Geräts ermitteln wir in 24-Stunden-EKG-Messungen Ihre Herzratenvariabilität und erhalten derart einen guten Einblick in Ihr Vegetativum während eines normalen Tagesablaufs. Sie erhalten dabei wertvolle Informationen über Ihre Schlafqualität, Regenerationsfähigkeit und Leistungsfähigkeit sowie Ihren Aktivierungslevel. Mögliche Herzrhythmusstörungen können derart ebenfalls identifiziert werden. Die Messung erlaubt zielgerichtet Interventionen zu setzen, Fortschritte zu dokumentieren und somit deren Wirksamkeit zu überprüfen.

Abbildung: Beispiel einer EKG-basierten Messung des vegetativen Nervensystems

  • DIAGNOSTIK – In einem darauffolgenden Coaching-Gespräch setzen wir uns mit den Messergebnissen sowie der Auswertung der psychologischen Anamnese auseinander und erarbeiten gemeinsam individuelle Möglichkeiten und Therapieformen. Falls zusätzliche medizinische Untersuchungen nötig sind, werden diese hier festgelegt. Bei Bedarf wird auch ein psychologischer Befund mit Empfehlungen für Ihren Arzt oder Hinweisen für Ihren Arbeitgeber hinsichtlich Einschränkungen während des Behandlungszeitraumes bis hin zur Arbeitsunfähigkeit erstellt.
  • ANGELEITETES TRAINING – Je nach Ausprägung beginnt das angeleitete Selbsttraining mit einem Geräte- oder App-unterstützten Atemtraining. Wir vertrauen dabei häufig auf Inner Balance von Heart Math, einem Handy-unterstützten Device, mit dem Sie auch zuhause Ihren psychologischen Zustand messen können und dabei lernen, ihn kontrolliert zu verändern.

Abbildung: Verschiedene Atemtrainingsgeräte

  • SELBSTTRAINING – Ergänzt werden die Trainingseinheiten mir vielen praktischen Übungen, die zur Beruhigung des Nervensystems beitragen. Für die selbständige Durchführung zuhause erhalten Sie von uns Videos zur Anleitung, Links für Interventionen und Apps für das Monitoring. Bei Problemen erhalten Sie von uns qualifizierten Support.
  • SPEZIALPROGRAMM – Liegen kognitive Einschränkungen, wie z.B. Brain Fog, schnelle Erschöpfung oder Konzentrations- oder Merkprobleme vor, kommt ein spezielles Computerprogramm beim angeleiteten Training in unserer Praxis oder auch beim selbständigen Training zuhause zum Einsatz.
  • EVALUIERUNG – Alle Trainingseinheiten werden regelmäßig auf ihre Wirksamkeit überprüft, entsprechend angepasst sowie die Fortschritte dokumentiert.
  • ERFOLGSKONTROLLE – Das Training zuhause erlaubt Ihnen tägliches Üben, nicht nur zu den Terminen in unserer Praxis. So können Sie in kurzer Zeit Ihren Gesundheitszustand “selbst” verbessern und hoffentlich bald wieder in gewohnte Autonomie zurückkehren.
 
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